Gehäuseaufbau
 
Die Verdrahtung ist alles
 
Einer der wichtigsten Punkte beim Aufbau eines Verstärkers ist die richtige Verdrahtung. Sie ist maßgeblich für das spätere Klangbild verantwortlich. Beachtet man jedoch einige Dinge, so kann man auch hier nicht viel falsch machen.

Alle Leitungen, welche das NF-Signal führen, müssen abgeschirmt sein und der Schirm einseitig auf Masse liegen. Hier bietet der Handel eine Fülle von unterschiedlichen Kabeln an. Es sollte nicht zu dünn sein, damit es gut zu verarbeiten ist. Ein zu dünner Innenleiter reißt sehr schnell ab.

Alle anderen Verbindungen können mit normaler Schaltlitze hergestellt werden. Auch hier sollte kein zu geringer Querschnitt verwendet werden. (Heizstrom beachen!)

Alles Masseverbindungen sollten von EINEM Sternpunkt ausgehen, damit keine Brummschleifen entstehen.
 
Sind Netzteil und NF-Stufe in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, sind diese beiden Komponenten so weit als möglich räumlich voneinander zu trennen. Auch muß darauf geachtet werden, dass die NF-Übertrager und der Netztrafo 90° gegeneinander versetzt sind. So werden die störenden magn. Felder minimiert.

Ebenfalls wichtig ist ein gemeinsamer Massepunkt. Er befindet sich sinnvollerweise in der Mitte des Gehäuses. An diesem Anschluß werden alle masseführenden Leitungen und Gehäuseteile angeschlossen. Auch die verschiedenen Abschirmungen und Blenden werden zentral an diesem Punkt elektrisch miteinander verbunden. Der Masseanschluß wird auch mit der Erdklemme des Netzsteckers verbunden. Somit ist gewährleistet, dass alle Teile auf gleichem Potential liegen. Durch die sternförmige Verteilung können auch keine Brummschleifen entstehen.

NF führende Leitungen sind grundsätzlich möglichst kurz zu halten. Auch sollten sie nicht über größere Strecken parallel zu anderen Leitungen geführt werden. Den Potentiometer habe ich zusätzlich mit etwas Kupferblech abgeschirmt. (siehe oberes Bild)
 
Der Verdrahtungsplan 
Auf dem Bild ist die komplette Verdrahtung des Verstärkers zu sehen. Dadurch, dass Verstärker und Netzteil getrennt untergebracht sind, muß eine Verbindung zwischen beiden Teilen hergestellt werden. Ich habe ein abgeschirmtes mehradriges Kabel (5 Innenleiter + Masse) verwendet. Auch hier gibt der Handel eine Fülle von verschiedenen Kabeln her. Man kann die Verbindung steckbar gestalten. Als Stecksystem wurde von mir ein mehrpoliger Stecker von Neutrik verwendet. Diese sind zwar recht teuer, dafür aber von bester Qualität. Auch die 6,3mm Klinkenbuchse zum Anschluß des Kopfhörers habe ich bei dieser Firma bezogen.

Da ich nicht die Netzspannung über das Verbindungskabel führen wollte und der eigentliche Verstärker vom Netz vollständig getrennt sein soll, wurde zusätzlich ein Stand-By Netzteil eingebaut. Es dient nur dazu, das eigentliche Netzteil über ein Relais mit Spannung zu versorgen. Dadurch braucht nur die Schaltspannung von 12V über das Steuerkabel geführt zu werden. Durch Verwendung eines speziellen Transformators konnte auch der Energieverbrauch im Stand-By minimiert werden. Beim Einbau in nur ein Gehäuse kann dieser Teil der Schaltung komplett entfallen. Man schaltet dann einfach die 230V über einen geeigneten Netzschalter (zweiphasig).

Hier nicht eingezeichnet ist die Lüfterregelung Die Spannung des Lüfters wird ebenfalls von den 12,6V Heizspannung abgegriffen. Auch dieser ist nur dann notwendig, wenn als Netzteilgehäuse ein sehr kleines Gehäuse gewählt wurde. Fertige Regelbausteine und Lüfter gibt es im Computerfachhandel zu kaufen. Je nach Temperatur dreht dann der Lüfter unterschiedlich schnell. Ich betreibe einen 12V Lüfter mit 6V ohne Temperaturregelung. Dies ist bei meinem Gehäuse ausreichend.

Darüber hinaus gibt es nicht mehr viel über die Verdrahtung zu sagen. Alles weitere ist wohl auf dem Plan recht gut zu erkennen. Klickt man ihn an, wird er vergrößert dargestellt und kann ausgedruckt werden. Ist das Gehäuse optimal abgeschirmt und wurde die Kabelführung nach den oben erwähnten Punkten durchgeführt, sind keinerlei Störgeräusche zu erwarten. Bei meinem Exemplar ist auch bei voller Lautstärke und offenen Eingangsbuchsen absolut nichts zu hören. Kein Rauschen und kein Brummen.

Und nun viel Spaß beim Nachbau und allzeit glühende Röhren.

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