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Bauprojekt: Einfacher modulierbarer AM-Sender zum Selbstbau |
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Das Problem - Keine Sender mehr auf
Mittelwelle |
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Wer kennt das nicht? Da hat man wieder einen alten Einkreiser erstanden, das
gute Stück in mühevoller Kleinarbeit mit original Ersatzteilen restauriert und
nun will man zum krönenden Abschluß das Gerät betreiben. Doch was kommt aus dem
Lautsprecher? Entweder fast nichts weil immer weniger Sender auf der Lang- und
Mittelwelle vorhanden sind oder aber, wie bei mir zu Hause, der nur drei
Kilometer entfernte MW-Sender auf 211 Meter. Manch einer mag jetzt denken „was
für ein Glück, wenn quasi in der Nachbarschaft noch ein leistungsstarker AM -
Sender seine Dienste anbietet", aber spätestens, wenn die aktuellen Charts die
Audion - Röhre ansteuern, ist die Nostalgie dahin. Der Einkreiser wandert zu den
vielen anderen ins Regal und bleibt stumm.
Wie schön wäre es doch,
zeitgemäße Musik mit dem Gerät empfangen zu können. Aus diesem Grund
entwickelte ich eine kleine Schaltung, die es ermöglicht, ein beliebiges
NF- Signal amplitudenmoduliert in den MW- Bereich zu übertragen.
Folgende Kriterien sollte die Schaltung erfüllen:
- leichter und sicher Aufbau - nur handelsübliche
Bauteile - klein und handlich - Batterie- oder Akkubetrieb -
Frequenzbereich um 1 MHz, also MW - variabler Modulationsgrad (Lautstärke)
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Im Prinzip besteht die Schaltung
aus einem einfachen Oszillator, gebildet aus T1 und dem Schwingkreis L1,
C1, C2 und evt. C10.
Über C3 wird die HF ausgekoppelt. IC1 bildet
einen NF-Verstärker welcher die ankommende NF verstärkt und zwischen R1
und R3 in den Emitterkreis von T1 einkoppelt.
Mit dem Poti R7
wird die Verstärkung des NF- Teils und somit der Modulationsgrad des
Oszillators verändert. Mit dem Regler R8 wird die HF- Ausgangsspannung
je nach angeschlossenem Gerät eingestellt. |
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Parallel zu L1 kann noch optional ein Kondensator C10 (Trimmer) bestückt werden,
der dann die Schwingkreisfrequenz etwas nach unten anpaßt. Gängige Werte hierfür
sind 5 bis 80 pF. Für L1 habe ich eine Drosselspule verwendet, die in
unterschiedlichen Werten im Elektronikhandel angeboten werden.
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Schaltbild des AM - Oszillators |
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Folgende Oszillatorfrequenzen wurden mit den verschiedenen Drosseln
gemessen:
L = 033 µH fres ca. 1760 KHz = 170m L = 047
µH fres ca. 1470 KHz = 204m L = 068 µH fres ca. 1200 KHz = 250m L = 100
µH fres ca. 0980 KHz = 306m L = 120 µH fres ca. 0860 KHz = 349m L = 150
µH fres ca. 0760 KHz = 395m
Die hier ermittelten Frequenzen weichen
je nach Toleranz der Bauteile etwas nach oben oder unten ab was aber in diesem
Anwendungsfall nicht weiter von Bedeutung ist.
Zum Aufbau und Anschluß
sei noch folgendes bemerkt. Die Schaltung kann auf einer Lochrasterplatine
erstellt werden. Als Eingangssignal verwende ich einen MP3 - Player. Den HF-
Ausgang verbindet man direkt mit dem Antennenanschluß des Radios, den
Masseanschluß mit dem Erdanschluß. Sollte die HF- Spannung für den Empfänger zu
gering sein, wird der Poti R8 nicht bestückt und der Kondensator C3 auf 100pF
vergrößert. Dadurch ist eine Ausgangsspannung von über zwei Volt vorhanden, die
auch einem „tauben" Empfänger genügend Eingangspegel verschaffen dürfte.
Der Betrieb dieser Schaltung, insbesondere an einer Antenne, ist natürlich
nicht gestattet, es handelt sich schließlich um einen MW- Sender. Jedoch ist die
abgegebene Leistung so gering, daß bereits die falsch eingestellte Rückkopplung
eines Radios mehr Störungen verursachen kann, als dieser Oszillator.
Desweiteren beachten Sie bitte, daß Sie mit dieser Schaltung eventuell einen
alten Netzempfänger betreiben wollen, der keine Netztrennung besitzt wie zum
Beispiel die Allstromgeräte. Am Chassis können dann je nach Polung
Netzpotential, also gefährliche 230V anstehen! Verwenden Sie als Signalquelle
möglichst ein netzunabhängiges Gerät (MP3 - Player o.ä.), um Schäden so weit als
möglich auszuschließen. Beachten Sie beim Betrieb alter Radios ferner, daß es
sich teilweise um sehr alte Geräte handelt, die den neuesten
Sicherheitsbestimmungen in keiner Weise mehr Rechnung tragen. Behalten Sie daher
ein eingeschaltetes Gerät immer in den Augen.
Da die Bandbreite der
Schaltung deutlich über den heute üblichen 4,5 kHz liegt, können auch die alten
„Spitzengeräte" mit variabler Bandbreitenregelung wieder ihren ursprünglichen
Klang darbieten, bzw. kann damit die Wirksamkeit der Bandbreitenregelung
überprüft werden.
Nun wünsche ich viel Spaß und allzeit glühende Röhren
bei den Klängen von Lilian Harvey, Hans Albers oder den Comedian Harmonists. Dem
Nostalgieempfang mit Nostalgieradio steht nun nichts mehr im Wege.
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